Depressionen - dunkle Zeiten

Fühlen Sie sich häufig niedergedrückt und energielos?
Ihnen ist der Spaß am Leben verloren gegangen?
Es fehlt Ihnen an Antrieb und Motivation?
Dinge und Aktivitäten, die Ihnen früher einmal Freude bereitet haben, haben keinen Wert mehr für Sie?

 

Ursachen depressiver Verstimmungen

Depressive Verstimmungen können durch diverse Ursachen ausgelöst werden, wie zum Beispiel

• hormonelle Schwankungen
• Nebenwirkungen von Medikamenten
• physische Krankheiten
• psychische Krankheiten
• emotionale Überforderung (unabhängig vom Alter)
• Nahrungsmittelunverträglichkeiten
• ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren
• Verlust oder gänzliches Fehlen tiefgehender sozialer Bindungen
• saisonale Veränderungen (Lichtmangel)
• schädlicher Gebrauch bzw. Abhängigkeit von psychoaktiven Substanzen wie Alkohol, Cannabis, Kokain, Amphetamine

 

Daher ist es wichtig, einige Untersuchungen durchführen zu lassen, bevor Sie sich zu einer Psychotherapie entscheiden. Denn nur wenn bestimmte Ursachen ausgeschlossen sind, kann es sich lohnen, psychotherapeutisch tätig zu werden. Ansonsten ist das Risiko groß, dass Sie Zeit und Geld investieren, ohne die erhoffte Veränderung erzielen zu können.

 

Machtlosigkeit

Psychisch verursachte Depressionen haben viel damit zu tun, dass sich sehr belastende Dinge in Ihrem Leben ereignet haben. Fehlen Ihre psychischen Ressourcen, um diese Belastungen gesund verarbeiten zu können, kann es zu depressiven Verstimmungen unterschiedlicher Schweregrade führen. Dabei ist es unerheblich, ob es ein einzelnes Erlebnis war, das Sie aus der Bahn geworfen hat, oder mehrere. Ausschlaggebend ist das Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber der Situation, die Sie erlebt haben. Dieses Empfinden des Ausgeliefertseins erzeugt erheblichen Stress.

 

Auswirkungen von Dauerstress

Solange solche belastenden Ereignisse nicht als Erfahrung verarbeitet und somit emotional neutralisiert werden konnten, bleibt der damit verbundene Stress latent aktiv. Der Theorie nach zufolge, wird dabei im Körper unter anderem eine große Menge an Seretonin verbraucht, welches an der Regulierung von Stimmung, Schlaf und Appetiv beteiligt ist. Auf der anderen Seite führt die dauerhafte psychische Anspannung zu einer permanenten Ausschüttung von Stresshormonen mit gravierenden negativen Auswirkungen auf den Organismus und das Allgemeinbefinden. Im weiteren Verlauf können sich nicht nur Symptome wie Schlafstörungen, Libidostörungen und Appetitveränderungen einstellen sondern auch Antriebsverlust, Freudlosigkeit, Interesselosigkeit, Schuldgefühle und suizidale Tendenzen.

 

Einsamkeit

Einsamkeit führt zu emotionaler Verkümmerung. Der Mensch und viele andere Lebewesen leiden, wenn sie sich einsam fühlen. Und dabei sind viele Menschen, die sich einsam fühlen, gar nicht allein. Es geht um eine Bindung zu anderen Lebewesen, die unser Herz berührt. Wenn das Herz berührt wird, dann wird unser emotionales Gehirn positiv angesprochen. Das führt zur Auslösung vieler lebenserhaltender Prozesse. Es sind mittlerweile viele wissenschaftliche und nicht wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse veröffentlicht worden, die nachweisen, dass emotionale Bindungen für uns Menschen lebenswichtig sind. Ohne echte emotionale Zuwendung sterben Neugeborene, denen es sonst an nichts mangelt.

Soziale Zugehörigkeit ist eines unserer Grundbedürfnisse. Der Ausstoß aus der Sippe, verbunden mit der Angst vor Einsamkeit, Hilflosigkeit und verhungern, kam früher einem Todesurteil gleich. Die Angst vor sozialer Ausgrenzung ist daher im Menschen tief verwurzelt. Das erklärt beispielsweise auch das Festhalten an schädlichen oder „toten“ Beziehungen. Lieber eine schlechte Beziehung als gar keine.

Das einsame Herz spürt den tiefen Mangel und signalisiert ihn durch Unzufriedenheit, innerer Leere, Einsamkeit und Sehnsucht nach herzlicher Verbindung zu einem Lebewesen. Die erste Hilfe besteht sogar oftmals darin, sich um Pflanzen oder Tiere zu kümmern, solange wirkliche Zuneigung zu diesen Lebewesen besteht. Für viele Menschen kann eine solche Bindung den Retter in der Not darstellen. Und oft auch für das andere Lebewesen.

 

Therapie

Im Verlauf einer psychotherapeutischen Therapie von depressiven Verstimmungen ist es oft sinnvoll, das Thema von mehreren Seiten anzugehen. Grundlegend wichtig ist, die belastenden Ursachen zu erforschen und mit entsprechenden therapeutischen Maßnahmen einfühlsam und emotional gesund zu verarbeiten. Ergänzend dazu ist es sehr hilfreich, den Blick auf das zu lenken, was das Leben wieder lebenswert macht und entsprechende Schritte in diese Richtung zu unternehmen.